Bioprodukte

Auch in Thüringen nimmt die Erzeugung und Verarbeitung ökologischer Produkte immer mehr zu. Die Felder werden nach ökologischen Vorgaben bewirtschaftet und Tiere artgerecht gehalten.
Dem Verbraucher gegenüber bietet der ökologische Landbau durch seinen klar geregelten, gesetzlichen Rahmen ein Höchstmaß an Transparenz.

Der ökologische Landbau ist eine traditionelle, ressourcenschonende und durch seinen Anspruch an geschlossene Stoffkreisläufe (z.B. flächengebundene Tierhaltung) eine in besonderer Weise nachhaltige Form der Landbewirtschaftung. Auf den Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln und künstlichen Düngemitteln wird verzichtet. Die Bodenfruchtbarkeit wird durch geeignete Fruchtfolgen und die Gabe von organischen Düngemitteln erhalten und gefördert.

Die ökologische Tierhaltung beinhaltet die artgerechte Fütterung, mit Futtermitteln, die zum größten Teil vom eigenen Betrieb stammen müssen. Den Tieren stehen Mindeststall- und Auslaufflächen zur Verfügung und Pflanzenfressern ist Weidehaltung anzubieten. Prophylaktische Tierbehandlungen mit chemisch-synthetischen Mitteln (z.B. Antibiotika) sind nicht gestattet.

In der ökologischen Lebensmittelverarbeitung sind nur ganz bestimmte Zusatzstoffe und technische Verarbeitungshilfsstoffe erlaubt. Die Verwendung ionisierender Strahlung zur Haltbarmachung von Lebensmitteln, sowie die Verwendung von gentechnisch manipulierten Organismen sind verboten.

Bereits seit dem Jahr 1991 besteht für Unternehmen, die Erzeugnisse mit dem Hinweis auf den ökologischen Landbau herstellen oder vermarkten die Pflicht, sich dem Kontrollverfahren nach den Regelungen der EU zum ökologischen Landbau zu unterstellen. Die Kontrollpflicht erfasst mittlerweile nicht nur landwirtschaftliche Betriebe und Unternehmen die Erzeugnisse aus ökologischem Landbau verarbeiten, sondern auch Unternehmen, die solche Erzeugnisse importieren oder handeln und die Unternehmen der Futtermittelindustrie.

In Deutschland wird die Öko-Kontrolle von privaten Unternehmen durchgeführt, den Kontrollstellen für ökologischen Landbau. Die Öko-Kontrollstellen werden von staatlicher Seite zugelassen und überwacht. In jedem Bundesland gibt es eine Behörde, die für diese Überwachung zuständig ist. In Thüringen ist dies die Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL).

Regelmäßig werden die Kontrolleure der Kontrollstellen bei Ihren Vor-Ort-Kontrollen durch Mitarbeiter der Behörde begleitet. Derzeit sind in Thüringen 16 der insgesamt 20 im Bundesgebiet zugelassenen privaten Kontrollstellen für ökologischen Landbau tätig.

Jeder Schritt im Herstellungsprozess von ökologischen Lebensmitteln unterliegt lückenlos dem Kontrollverfahren nach den Vorgaben der EU-Regelungen zum ökologischen Landbau. Von der landwirtschaftlichen Erzeugung hin zur Verarbeitung bis zum Handel und Import. Zum 31.12.2011 waren in Thüringen insgesamt 439 Unternehmen zum Kontrollverfahren angemeldet. Alle Unternehmen wurden mindestens einmal im Jahr 2011 kontrolliert.